Die Osteoporose – im Volksmund auch als "Knochenschwund" bezeichnet – ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine Verschlechterung der Knochenstruktur gekennzeichnet ist. Das Hauptproblem bei der Osteoporose ist die Neigung zu Knochenbrüchen (Frakturen), die schon bei banalen Stürzen oder bei alltäglichen Tätigkeiten (Heben und Tragen) auftreten können. Besonders häufig sind Wirbelkörper, der hüftgelenksnahe Oberschenkel (Schenkelhals), der Unterarm, der Oberarm und das Becken betroffen.
Osteoporose betrifft besonders häufig Frauen nach der Menopause.
In 95% der Fälle handelt es sich um eine sog. primäre Osteoporose, das heißt die Osteoporose tritt nicht als Folge einer anderen Erkrankung auf.
In den 5 % der Fälle, in denen die Osteoporose sekundär auftritt, spielen als Ursache häufig eine länger andauernde Cortisontherapie, hormonelle oder Stoffwechselerkrankungen eine Rolle.
Nur wenn mit der Nahrung keine ausreichende Kalziummenge aufgenommen wird (der Tagesbedarf liegt bei ca. 1000 mg), sollten in Rücksprache mit dem Arzt Kalziumpräparate eingenommen werden. Eine zu hohe Kalziumzufuhr kann u. U. schädlich sein.
Vitamin D3 wird im Allgemeinen nicht in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen. Es wird jedoch vom Körper unter Einwirkung von UV-B-Strahlen aus einer Vorstufe selbst gebildet. Insbesondere im Winter und bei Menschen, die sich wenig im Freien aufhalten, reicht die körpereigenen Produktion aber häufig nicht aus. In diesen Fällen ist ggf. die Einnahme von Vitamin D3 in Tablettenform empfehlenswert. Gerne beraten wir Sie!
Zunächst wird Ihr Arzt Sie nach Ihren Beschwerden fragen und Sie dann gründlich körperlich untersuchen. Neben Schmerzen und funktionellen Einschränkungen werden auch Muskelkraft und Koordination untersucht.
Die technische Standarduntersuchung zum Nachweis einer Osteoporose ist die Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) mittels der "Dual-X-Ray-Absorptiometrie" (DXA) an der Lendenwirbelsäule und am hüftgelenksnahen Oberschenkelknochen. Diese dauert nur wenige Minuten. Das Ergebnis wird in Form eines T-Wertes, der die Abweichung von der Norm beschreibt, angegeben.
Ergeben die Vorgeschichte und/oder die körperliche Untersuchung den Verdacht auf Wirbelkörperbrüche, werden Röntgenaufnahmen angefertigt.
Bei einigen Patienten werden auch Laboruntersuchungen durchgeführt. Diese werden u. a. durchgeführt, um eine sekundäre Osteoporose (d. h. eine Osteoporose als Folge einer anderen Grunderkrankung) auszuschließen oder zu bestätigen oder um die Osteoporose gegenüber anderen Skeletterkrankungen abzugrenzen.
Zur Behandlung der Osteoporose gibt es verschiedene Medikamente, deren Wirksamkeit in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden konnten. Falls bei Ihnen eine Osteoporose vorliegt, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Therapie erfolgen sollte und welche Medikamente geeignet sind.
Bei bereits stattgehabten Wirbelkörperbrüchen, die ohne Sturz oder größere Krafteinwirkung entstanden sind, wird im allgemeinen rasch eine Therapie begonnen, da das Risiko für Folgebrüche gerade in den ersten Monaten und Jahren sehr hoch ist.
Neben den Ergebnissen der Knochendichtemessung (T-Werte) wird immer auch berücksichtigt, ob weitere Risikofaktoren (z. B. Cortisontherapie) vorliegen. Je mehr Risikofaktoren bestehen, desto großzügiger wird die Indikation zur medikamentösen Behandlung gestellt.