Unter CT-gesteuerten Injektionen oder Infiltrationen versteht man Spritzen, die unter computertomographischer Kontrolle in die Nähe der Wirbelsäule – meist an die kleinen Wirbelgelenke – eingebracht werden. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass mit Hilfe der Computertomographie die optimale Position der Nadeln sehr exakt zu bestimmen ist.
Das häufigste Einsatzgebiet dieser Behandlungsmethode sind akute oder chronische Schmerzen im Bereich der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule, die von den kleinen Wirbelgelenke (Facetten) ausgehen und v. a. auf altersbedingte Verschleißerschungen zurückzuführen sind. Diese Beschwerden können auch in die Arme bzw. in die Beine ausstrahlen, sind jedoch weniger exakt lokalisierbar als bei einem Bandscheibenvorfall. Sie werden häufig als stechend, brennend oder auch bohrend beschrieben. Im Tagesverlauf werden diese Beschwerden meist schlimmer, im Liegen nehmen sie ab. Veränderungen an den kleinen Wirbelgelenken sind im Röntgenbild oder im CT zu erkennen. Die Wirksamkeit der CT-geführten Injektionen bei diesem Krankheitsbild ist wissenschaftlich belegt.
Auch bei Bandscheibenvorfällen kommen CT-gesteuerte Infiltrationen zum Einsatz. In diesen Fällen kann ein schmerzstillendes Medikament gezielt an die betroffene Nervenwurzel gespritzt werden. Der Ablauf ist für den Patienten ähnlich wie bei der unten beschriebenen Injektion der kleinen Wirbelgelenke.
Die CT-geführte Injektion der kleinen Wirbelgelenke (Facetten) wird im MVZ Dr. Kretzmann & Kollegen regelmäßig an der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule durchgeführt. Der Eingriff erfolgt ambulant. Die technische Vorgehensweise ist in allen Wirbelsäulenabschnitten gleich. Der Patient liegt in Bauchlage auf dem CT-Tisch. Anhand eines CT-Bildes berechnet ein Computerprogramm die genaue Lage der betroffenen Wirbelgelenke. Die Einstichstellen werden auf der Haut markiert. Anschließend werden zwei sehr dünne Nadeln auf beiden Seiten bis zum Wirbelgelenk vorgeschoben. Die Nadellage wird computertomographisch kontrolliert, anschließend wird zunächst ein schmerzstillendes und dann ein entzündungshemmendes Medikament eingespritzt. Nach Entfernung der Nadeln wird ein steriler Verband angelegt.